
Hier ist neulich durch die Redaktion ein ganz lauter Schrei gegangen. Ich hab dann erst mal die Ohren gespitzt und gedacht, was hat denn jetzt gescheppert? Bin gleich hin und hab geguckt. Die von der Redaktion haben mit dem Finger auf die Wand gezeigt. „Da, da, schau da…!“ Ich bin da gleich hin mit der Nase. Da saß so ein großes schwarzes Ding mit langen Beinen. Ich hab mir das genau angeschaut. Obwohl die das von der Redaktion gar nicht wollten. Die sagten, dass das Vieh aussähe wie eine Vogelspinne. Wie eine Vogelspinne? Fressen die Vögel, oder was?
Also, als guter Redaktionshund, habe ich das für euch herausgefunden:
Ihren Namen soll die Vogelspinne einer Naturforscherin verdanken. Sie hieß Maria Sibylla Merian. Sie schilderte im Jahr 1705 in einem Bericht, was sie auf ihrer Reise nach Surinam beobachtet hatte. Auf einer Seite des Papiers findet der Leser ein Bild von einer großen Spinne. Sie sitzt auf einem Ast und futtert einen Kolibri. Das soll später zu dem Namen geführt haben. Allerdings fressen Vogelspinnen nur selten Vögel. Eigentlich haben sie es eher auf Insekten wie Heuschrecken, Kakerlaken und Grillen abgesehen. Manche mögen auch Tausendfüßer und Skorpione. Nur wenige Arten jagen größere Tiere, wie beispielsweise Echsen oder Schlangen. Insgesamt gibt es etwa 900 verschiedene Vogelspinnenarten.
Viele Menschen finden Vogelspinnen eklig, weil sie so groß und behaart sind. Sie fürchten sich vor ihnen. Dabei sind die Tiere üblicherweise nicht gefährlich. Zwar sind alle Vogelspinnenarten giftig. Doch das Gift wirkt meist ähnlich wie bei einer Wespe oder einer Biene, wenn die Tiere Menschen stechen. Trotzdem aber ist der Biss einer Vogelspinne nicht angenehm. Er tut weh. Das Gift der Vogelspinne sorgt meistens für Hautrötungen und manchmal auch für ein taubes Gefühl. Beides geht aber wieder weg. Wer die Tiere hält, muss also aufpassen, nicht gezwickt zu werden. Gefährlich wird das Gift allerdings, wenn Menschen es nicht vertragen und allergisch darauf reagieren.
Fachleute aber sagen, dass Vogelspinnen Menschen gar nicht beißen wollen. Sie können es aber, wenn sie sie ärgern und reizen und sie sich bedroht fühlen. Sonst legen sie es nicht darauf an. Das Gift brauchen sie auch nur gelegentlich, um sich zu wehren. Sie nutzen es, um zu essen. Das Gift ist ein Verdauungssaft. Haben Vogelspinnen etwas erjagt, dann spritzen sie das Gift in ihre Beute. Die wird so flüssig, und die Vogelspinnen können sie auslutschen und aussaugen. Während wir unser Essen im Körper verdauen, machen Vogelspinnen es also genau andersherum. Das ist etwas Besonderes.
Je nach Art unterscheiden sich die Vogelspinnen aber. Manche leben auf Bäumen, andere auf oder im Boden. Auch sind Vogelspinnen unterschiedlich groß. Während manche nur auf einen Zentimeter kommen, wird die Theraphosa blondi samt ihrer Beine etwa so groß wie ein Schulheft. Sie gilt als die größte Vogelspinne der Welt. Daher hat sie es auch ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft. Dort stehen Dinge drin, die auf der Welt einmalig sind oder die zuvor noch nie jemand geschafft hat.
Vogelspinnen mögen es gern warm. Daher kommen sie in allen wärmeren Teilen der Erde vor. Also beispielsweise in Afrika, Amerika und Asien. Aber auch in Europa können wir sie finden. Dort leben sie unter anderem in Spanien.