
Oh Manno! Jetzt haben die mich schon wieder in die Badewanne gesteckt. Dabei habe ich so gut geduftet. Eichhörnchen-Kacke wird es wohl gewesen sein, die ich da gefunden habe. Ihr müsst das auch mal machen. Schnuppern. Und dann schön mit dem Hals durchziehen. Dann noch schnell auf den Rücken werfen und richtig durchrutschen. Spätestens dann schreit einer von der Redaktion: „KARLCHEN – NEIN!!!!“ Schon passiert.
Ich war lange draußen, als ich das gemacht habe. Da habe ich gesehen, dass an den Bäumen in den Ästen so komische Pflanzen wachsen. Misteln sind das, haben die von der Redaktion gesagt. Ich habe mal für euch nachgeforscht, ob die schädlich sind.

Misteln wachsen kugelig an den Ästen der Bäume. Wenn das Laub im Winter fehlt, können wir sie schon von weitem entdecken. Der Pflanze wird nachgesagt, dass sie heilende Kräfte hat. Zudem glauben viele Paare, dass sie Glück in der Liebe finden, wenn sie sich unter einem Mistelzweig küssen. Die Zweige gibt es sogar zu kaufen. Menschen hängen sie gern im Türrahmen auf. Für Bäume allerdings sind die Pflanzen nicht wirklich ein Segen, sagen Naturschützer. Sie wissen, dass die Misteln den Bäumen sogar schaden können.
Die Naturschützer bezeichnen Misteln als Halbschmarotzer. Damit meinen sie, dass sie mithilfe der Bäume leben. Mit ihren Saugwurzeln entziehen sie den Bäumen Wasser und Nährstoffe. Für die Bäume ist das nicht gut. Sie können selbst dann schlechter wachsen und gedeihen. Gerade Bäume, die nicht gepflegt werden, leiden hier. Besonders häufig von Misteln betroffen sind Apfelbäume und Ebereschen. Die Eberesche wird auch Vogelbeere genannt. Birnen, Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen werden nicht von Misteln befallen.
Die Naturschützer raten, alle vier Jahre im Spätwinter und zeitigem Frühjahr befallene Obstbäume konsequent zu beschneiden. Die Äste sollten mindestens 30 bis 50 Zentimeter ins gesunde Holz zurück abgesägt werden. Damit ist es möglich, die Mistel zurückzudrängen. Sie breitet sich dann üblicherweise nicht mehr aus.
Misteln haben sich einen Trick einfallen lassen, wie sie von Baum zu Baum kommen, um sich dort ausbreiten zu können. Sie bilden sehr klebrige weiße Beeren, die zahlreiche Vögel gern naschen. Sie haben die Beerenreste dann am Schnabel kleben. Reiben sie diesen an einem Zweig oder hinterlassen sie dort ihren Kot, dann sind Mistelsamen an der Rinde. Und die Pflanze kann dann dort wachsen.
Misteln wachsen übrigens sehr langsam. Es dauert mehrere Jahre, bis sie ihre kugelige Form haben. Sie können bis zu 70 Jahre alt werden, wenn sie vom Baum nicht entfernt werden. Dass sie sich verstärkt ausbreiten, hat verschiedene Gründe. Naturschützer sagen: Es liegt daran, dass viele Obstbäume unregelmäßig gepflegt werden. Außerdem wird es auf der Erde wärmer. Und lange Trockenphasen setzen Bäume unter Stress. Misteln breiten sich daher leichter Richtung Norddeutschland aus.
Manche Menschen glauben, Misteln stehen unter Schutz und dürfen nicht entfernt werden. Das stimmt aber nicht. Die Experten sagen: Sie sollten sogar geschnitten werden.
Und hier noch ein paar Badebilder von Karlchen: