
Wir leben hier ja in Norddeutschland. Da ist es eher ruhig zur Karnevalszeit. Im Fernsehen kam jetzt aber ein großer Bericht über die Jecken und Narren. Und ich habe mich gefragt: Warum tun Menschen das? Warum verkleiden sie sich und feiern lautstark? Das hier ist die Antwort:
Das Wort Karneval kommt aus dem Lateinischen. „Carnem levare“ bedeutet so viel wie „Fleisch wegnehmen“. Die Menschen wollen noch mal richtig ausgelassen feiern, bevor sie in die Fastenzeit starten. Die schließt sich an den Karneval an. In der Zeit von Aschermittwoch an verzichten die Menschen auf Schnitzel oder Braten. Sie lassen auch andere Dinge weg, um sich auf Ostern vorzubereiten und Gott wieder näherzukommen. Das Fasten ist leichter für sie, wenn sie zuvor noch mal richtig kräftig feiern dürfen.
Fachleute sagen, dass der Karneval den Menschen guttut. Sie können mal raus aus dem Alltagstrott, indem sie sich Perücken und rote Nasen aufsetzen, in Kostüme schlüpfen und sich schminken. Sie dürfen albern sein und Rollen spielen. Dabei wird der Kirche oder den Politikern im Land die Meinung gegeigt. In Büttenreden wird besonders viel gespottet. Aber auch mit ihren Umzügen an Rosenmontag zeigen die Karnevalisten, was sie denken. Sie greifen Dinge auf, die in der Politik oder in der Kirche passiert sind, und prangern an, was ihrer Meinung nach schiefläuft. Dafür bauen sie große Wagen mit lustigen Figuren.
An Karneval gibt es verschiedene Schlachtrufe. Die Kölner sagen immer „Alaaf“, während die Menschen in Mainz „Helau“ rufen. In München und am Bodensee in Süddeutschland heißt es „Narri, Narro“, was so viel bedeutet wie: „Ich bin ein Narr, du bist ein Narr.“ Wer in der hessischen Stadt Fulda feiert, muss „Föllsch Foll“ rufen. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 500 solcher Karnevalsrufe.