Deichdog

Warum fliegen Vögel in V-Formation?

Beim Gassigehen stoßen die von der Redaktion immer auf Fragen für ihre Arbeit: Wie findet das Eichhörnchen die Nüsse wieder? Warum bekommt der Specht keine Gehirnerschütterung? Wieso heben Hunde wie ich beim Pinkeln das Bein?

Diese Woche ist denen von der Redaktion was bei den Vögeln aufgefallen. Die fliegen oftmals so am Himmel, dass es wie ein V aussieht. Wir Hunde machen das nicht. Wenn ich mit meiner Freundin Hannah laufe oder mit Emmi, dann latscht einer vorweg, einer hinterher. Oder wir stecken beide die Nase an dieselbe Stelle. Aber zurück zu den Vögeln. Ich habe für euch recherchiert, warum die das machen. Hier die Antwort:

Die Vögel fliegen in einer V-Formation. V-Formation bedeutet, dass ein Vogel an der Spitze des Zugs ist. Die anderen Vögel fliegen dahinter. Und zwar so, dass es für uns von unten aussieht wie der Buchstabe „V“.

Oftmals denken die Menschen, es handelt sich bei den Vögeln in V-Formation um Wildgänse. Häufig ist das auch so. Kraniche, Möwen, Kormorane und Reiher fliegen aber auch häufig so. Daher haben wir es mit verschiedenen Arten am Himmel zu tun. Forscher haben untersucht, warum Vögel in einer V-Formation fliegen. Dabei haben sie herausgefunden, dass das sehr geschickt von den Tieren ist. Denn sie sparen so enorm Kraft.

Der erste Vogel an der Spitze des Zugs hat es am schwersten. Er ist dem stärksten Reibungswiderstand in der Luft ausgesetzt. Zudem hat er es oft mit ungünstigen Strömungen zu tun. So kommt es, dass er eigentlich ständig mit den Flügeln schlägt. Experten nennen dies Ruderflug. Die Vögel dahinter haben es leichter. Der erste Vogel sorgt mit seinem Flug für Luftverwirbelungen. Die können die Vögel im Gefolge nutzen. Sie können streckenweise einfach gleiten, ohne ihre Flügel nutzen zu müssen. Dadurch sparen sie enorm viel Energie. Natürlich ist der erste Vogel irgendwann erschöpft. Daher ist jeder mal dran. Wenn er nicht mehr kann, lässt er sich zurückfallen. Ein anderer übernimmt. Manche Menschen glauben, der erste Vogel sei der Anführer. Das stimmt aber nicht, da jeder mal auf dieser Position fliegen kann.

Viele Vögel brechen vor dem Winter auf und fliegen in den Süden. Bei uns würden sie nicht genug zu fressen finden. Daher nehmen sie die lange Reise auf sich. Fachleute unterscheiden Langstreckenzieher und Kurzstreckenzieher. Die Langstreckenzieher verbringen die kalte Jahreszeit in Afrika. Kurzstreckenzieher sind den Winter über im Mittelmeerraum.

Zugvögel sind zum Beispiel Weißstorch und Schwarzstorch, Kranich, Wespenbussard, Kuckuck, Mauersegler, Rauchschwalbe, Brachvogel, Kiebitz, Singdrossel, Sumpfrohrsänger, Feldlerche, Fitis, Nachtigall und Hausrotschwanz. Nicht alle schaffen es wieder zurück. Unterwegs lauern Gefahren auf die Tiere. Sie können krank werden oder verhungern. Oder sie sind einfach zu alt für die Reise. Mitunter haben wir Menschen auch ihre Rastgebiete zerstört. Oder sie werden gejagt.

Viele Vögel fliegen auch nicht fort. Es sind sogenannte Standvögel. Dazu gehören Spatzen, Meisen, Amseln und Spechte. Sie bleiben das ganze Jahr über in ihren Brutgebieten.  

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