
Hallo, ihr Lieben! Hier bin ich wieder. Euer Karl. Die letzten Tage bin ich nicht zum Schreiben gekommen. Zum einen, weil jetzt wieder Gartenzeit ist. Da schaukel ich gern draußen und döse vor mich hin. Zudem war meine Freundin Shelly mehrmals da. Frauchen musste zur Arbeit. Wenn Shelly da ist, habe ich alle Pfoten voll zu tun. Denn ich muss schauen, dass sie mein Futter nicht stiebitzt. Beziehungsweise ich guck, ob ich ihr was abjagen kann. Shelly und ich waren oft draußen und haben auch allerlei andere Tiere gesehen. Pferde und Schafe zum Beispiel. Und ein Reh! Die von der Redaktion haben gesagt: Rehkitze haben ein gepunktetes Fell. Warum aber ist das so?
Rehe kommen in allen Wäldern bei uns vor. Es handelt sich um eine Hirschart, und zwar die kleinste und häufigste in Europa. Eine Rehdame wird Ricke genannt. Ein Rehmännchen ist ein Bock. Die Rehkinder heißen Kitze. Unterscheiden können wir männliche und weibliche Rehe an ihrem Geweih. Denn nur die Böcke tragen eines.
Rehe fressen gern Gräser und Kräuter, aber auch Triebe, Knospen und Blätter. Sie werden knapp einen Meter hoch und wiegen zwischen 15 und 22 Kilogramm. Kleine Rehe kommen im Mai oder im Juni zur Welt. Rehe bekommen einzelne Kitze. Manchmal sind es aber auch Zwillinge. Drillinge sind selten.
Rehkitze haben helle Punkte im Fell. Diese sollen sie vor Fressfeinden schützen. Feinde der Rehe sind zum Beispiel der Fuchs, der Wolf, der Luchs oder das Wildschwein. Damit diese Tiere kleine Rehkitze nicht entdecken, sind die Babys gefleckt. Damit sind sie schlecht zu erkennen, wenn ihre Mütter sie einige Zeit auf Feldern und Wiesen alleinlassen. Rehkitze bleiben ganz still liegen, bis ihre Mama wiederkommt. Auch mit ihrer Nase finden Fuchs und Co. die Babys nicht, denn die Kleinen duften nicht. Daher ist es auch so wichtig, dass wir die Tierkinder nicht anfassen, sollten wir sie einmal finden. Denn der Menschenduft verunsichert die Ricken. Sie wissen dann nicht, ob es ihr Baby ist, das da liegt.
Rehkitze verlieren ihre Punkte irgendwann und zwar dann, wenn sie größer werden. Mit dem Fellwechsel verschwinden sie. So gut die Punkte für die Tiere sind, so schlecht sind sie mitunter auch. Bauern sehen die Tierkinder nicht, wenn sie ihre Wiesen mähen. Daher kann es sein, dass die Kleinen verletzt werden oder sterben, wenn die Landwirte ihre Arbeit machen. Sie können noch nicht weglaufen, wenn die großen Maschinen kommen. Daher wird ständig überlegt, wie die Tiere geschützt werden können. So gibt es zum Beispiel Rehkitzhelfer, die Felder und Wiesen zuvor mit Drohnen absuchen. Sie lassen die Fluggeräte aufsteigen, um von oben nach den Tierbabys Ausschau halten zu können. Mit Wärmebildkameras werden sie dann aufgespürt. Felder können auch mit Hunden abgesucht werden. Die Tierbabys werden dann zum Beispiel in einer benachbarten Hecke abgelegt. Die Mütter finden sie dort wieder.
Im Sommer kommt es übrigens zur Brunft der Tiere. Dann paaren sich Männchen und Weibchen, um Nachwuchs zu bekommen. Allerdings wächst das Baby im Bauch seiner Mama nicht gleich heran. Die befruchtete Eizelle ruht erst mal. Von Dezember an entwickelt sich dann das Rehkitz, bis es dann im nächsten Frühjahr geboren wird.
Tierschützer sagen übrigens: Ein Reh ganz sehr gut riechen. Es kann uns Menschen auf mehr als 300 Meter Entfernung wittern. Es nimmt uns also lange wahr, bevor wir es zu Gesicht kriegen.