
Die in der Redaktion tippen gerade einen Text über den Musikantenknochen. Beim Wort Knochen horche ich auf! Ob der für mich ist? Ich krieg immer mal einen Knochen. Manchmal sogar einen richtigen vom Metzger. Der wird abgekocht, dann kann ich stundenlang dran rumnagen.
Der Musikantenknochen hat leider nichts mit dem Metzger-Knochen zu tun. Schade. Erfahren habe ich:
Mit Flöten, Violinen oder Trompeten hat der Musikantenknochen auch nichts zu tun. Genau genommen handelt es sich auch nicht um einen Knochen, sondern um einen Nerv. Wenn Menschen sich am Ellbogen stoßen, kann es sein, dass sie diesen zu spüren kriegen. Es tut plötzlich ungemein weh. Die Menschen schreien auf.
„nervus ulnaris“
Fachleute nennen den Nerv „nervus ulnaris“. Tasten Menschen ihren Ellbogenknochen ab, dann finden sie an der Spitze eine Vertiefung. Hier läuft dieser Nerv entlang. Er ist natürlich nicht dafür da, Menschen Schmerzen zuzufügen. Vielmehr gibt er Informationen, die Finger und Teile des Unterarms senden, ans Gehirn weiter.
Chaos
Nun kann es sein, dass sich Menschen versehentlich den Ellbogen stoßen und ausgerechnet die Stelle treffen, an der sie hernach einen mächtigen Schmerz spüren. Der Ellennerv selbst kann zwar keinen Schmerz empfinden. Doch durch den Schlag sendet er dem Gehirn Informationen aus all den Regionen, für die er zuständig ist. Das führt zu Chaos. Die Menschen empfinden dann nicht nur den fiesen Schmerz, sondern auch ein komisches Kribbeln und ein taubes Gefühl in den Fingern. Manche meinen auch, die Finger vibrieren. Daher hat sich der Begriff Musikantenknochen durchgesetzt.
Andere Länder, andere Namen
In anderen Ländern wird der Musikantenknochen übrigens anders genannt. Im Englischen heißt er zum Beispiel „funny bone“. Das bedeutet „lustiger Knochen“. Die Österreicher sagen „narrisches Bein“ und die Schweizer „Narrenbein“.