Deichdog

Wie Hunde ticken

Heute Morgen war ich bei der Post. Wir haben uns da angestellt. Warum, weiß ich nicht. Ich war erst ganz entspannt und hab gewartet. Aber dann kam ein Mann rein, der hat ganz laut geatmet und mich angeguckt. Der hat mich ganz verrückt gemacht. Irgendwann konnte ich nicht mehr anders. Ich habe tüchtig gebellt. Die von der Redaktion meinen, ich soll euch Menschen mal erklären, wie wir Hunde ticken. Das mache ich jetzt:

1 Hunde laufen oftmals auf euch zu. In diesem Fall solltet ihr nicht davon rennen. Auch dann nicht, wenn ihr Angst habt. Warum? Hunde jagen gern. Wenn etwas schnell von uns wegläuft, dann können wir praktisch nicht anders. Wir müssen hinterher und es uns schnappen. Das ist uns angeboren. Hunde sind meistens schneller als Kinder. Viele können sogar Fahrräder oder Mofas überholen. Daher sagen Fachleute: Kinder sollten stehen bleiben, wenn ein Hund auf sie zugelaufen kommt.

2 Von den Millionen Hunden in Deutschland ist kein Hund wie der andere. Manche Hunde sind sehr verspielt und mögen Kinder, andere sind ängstlich und vorsichtig. Selbst wenn sich Hunde äußerlich ähneln, sie können ganz verschieden sein. Kinder sollten daher auch nicht einfach auf einen Hund zustürmen, wenn sie ihn sehen. Sie sollten den Besitzer fragen, ob sie ihn streicheln dürfen.

3 Hunde lieben es, einem Stöckchen oder einem Ball hinterherzulaufen. Wollen Menschen beim gemeinsamen Spielen an die Sachen kommen, kann es passieren, dass der Hund einmal mit den Zähnen daneben schnappt. Er will gar nicht zwacken, doch es passiert einfach. Fachleute sagen deswegen: Vorsichtig sein. Und falls der Hund doch versehentlich zuschnappt, sollen Menschen stillhalten und laut „Aua!“ rufen. Wenn der Hund das von seinem Herrchen gelernt hat, lässt er schnell los. Ich kann das.

4 Fressen Hunde, dürft ihr sie niemals stören. Denn Hunde stehen ihren Vorfahren – den Wölfen – in nichts nach. Wenn sie endlich etwas zu fressen haben, dann verteidigen sie ihre Beute. Wird der Hund beim Fressen gestört, dann ist das für ihn wie ein Angriff auf sein Futter. Er wird knurren oder zubeißen. Daher dürft ihr Menschen Hunden auch ihren vollen Fressnapf nicht wegnehmen.

5 Menschen sollen Hunden nicht in die Augen starren. Sie haben sonst das Gefühl, dass sie sie bedrohen oder herausfordern wollen. Das liegt in ihrem Verhalten untereinander: Begegnen sich zwei fremde Hunde beim Gassigehen, dann ermitteln sie zunächst die Rangordnung. Sie wollen also wissen, wer mehr zu sagen hat und wer sich unterordnet. Dabei kommt es zum sogenannten „Drohstarren“, das bedeutet, dass die Hunde sich in die Augen schauen. Die Sache regelt sich, wenn einer den Kopf zur Seite dreht und wegsieht. Dann wissen die Hunde, wer der Chef ist.

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